Bordbesuche
Die Hauptaufgabe unserer Arbeit besteht darin, Seeleute an Bord ihrer Schiffe zu besuchen. Durch den technischen Fortschritt ist die durchschnittliche Liegezeit im Hafen drastisch zurückgegangen und besteht oft nur aus ein paar Stunden. Die Besatzung der Schiffe ist oft auf ein Minimum reduziert worden um Kosten zu sparen. Das bedeutet für Seeleute, dass sie sich während ihrer kurzen Liegezeit nicht entspannen können, sondern vielmehr ein großes Arbeitsaufkommen haben. Behörden und Reedereivertreter*innen die an Bord kommen bedeuten zusätzlichen Stress. Außerdem muss der Ent- und Beladungsprozess überwacht werden. Durch die Pandemie hat sich die Situation noch verschärft, vielen Seeleuten ist es untersagt, dass Schiff zu verlassen oder sie selbst gehen aus Angst vor einer Ansteckung nicht von Bord. Nicht selten treffen wir Seeleute, die mehrere Monate lang keinen Landgang hatten.
Diese Tatsachen machen Schiffsbesuche sehr wichtig. Die Seemannsmission verlangt keine Papiere. Wir kommen am Bord um uns um das Wohl und die Würde der Seeleute zu kümmern. Wir bringen Zeitungen in verschiedenen Sprachen, SIM-Karten und haben vor allem ein offenes Ohr für Probleme an Bord. Zudem bieten wir einen Einkaufsservice für die Menschen an Bord an: So kommen Seeleute an so alltägliche Dinge wie eine neue Zahnbürste, aber auch Schokolade und andere Süßigkeiten sind stark nachgefragt.
Seemannsclub
Im Seemannsclub können Seeleute zur Ruhe kommen und sich bei schönen Wetter in unserem Garten entspannen. Im Clubraum gibt es die Möglichkeit Getränke und kleine Snacks zu kaufen. Viele Besucher*innen nutzen das kostenlose Wlan im Club dazu, um endlich mit Familie und Freunden in Kontakt zu treten. Dart und Bingo sind beliebte Angebote und nicht selten wird in den Räumen musiziert, sei es mit der Gitarre oder beim Karaoke. Im Keller gibt es zudem eine Sauna, welche gerne genutzt werden kann.
In der Regel ist der Seemannsclub montags, dienstags, donnerstags und freitags von 18.00 – 21.00 Uhr geöffnet.
Da der Seemannsclub recht weit vom Hafen entfernt ist, wird ein kostenloser Shuttleservice angeboten.
Krankenhausbesuche
Da Cuxhaven für viele Schiffe der erste deutsche Hafen in der Nordsee ist, kommen oftmals verletzte oder kranke Seeleute für ihre ärztliche Behandlung hierher. Diese Situation ist oft völlig fremd und vielleicht auch beängstigend für einen Seemann. Zusätzlich zu seiner Krankheit kommt er auch noch in eine komplett neue Umgebung und Kultur. Sein Schiff fährt sofort weiter um den straffen Zeitplan einzuhalten. Niemand spricht seine Sprache. Er ist nicht an das Essen gewöhnt. Die Seemannsmission Cuxhaven betreut Seeleute im Krankenhaus: Wir stellen den Kontakt zur Familie und Freunden her, hören uns Sorgen und Ängste an, bringen Zeitung aus der Heimat und organisieren bei Bedarf Dolmetscher.
Übernachtungen
Für Seeleute und deren Angehörige hält die Seemannsmission Cuxhaven ein einfaches Zimmer für kostengünstige Übernachtungen vor. Auch eine Teeküche für die Zubereitung von kleinen Mahlzeiten steht zur Verfügung.
Für Schüler*innen der Seefahrtschule Cuxhaven bieten wir zudem die Möglichkeit, semesterweise zu günstigen Mietpreisen eines von vier Zimmern im ersten Stock der Seemannsmission zu mieten. Die Zimmer sind möbliert und verfügen jeweils über ein eigenes Waschbecken; Badezimmer und Küche sind zur gemeinschaftlichen Nutzung.
Sollten Sie Interesse an unserem Übernachtungsangebot haben, so können Sie uns gerne kontaktieren.